ALLGEMEINES ZU IMMISSIONSMESSUNGEN

Die Messung von Funkanwendungen ist sehr komplex. Mit der Einführung von LTE und 5G sind auch noch umfassendere Messverfahren notwendig, um Fehlmessungen bzw. Fehlinterpretationen der Messergebnisse zu vermeiden. Es bedarf – neben der Normierung, um Messergebnisse auch vergleichbar zu machen – aufwändigen Messequipments und der entsprechenden Befähigung und Erfahrung, solche Messungen durchzuführen und die Messwerte auch richtig zu interpretieren.

Anzuwendende Messnormen

Die Durchführung von Messungen regelt die ÖNORM ÖVE/ÖNORM EN 50492/AA:2012 („Grundnorm für die Messung der elektromagnetischen Feldstärke am Aufstell- und Betriebsort von Basisstationen in Bezug auf die Sicherheit von in ihrer Nähe befindlichen Personen“).
Weiterführende Regelwerke sind ÖNORM OVE EN 50413:2020 („Grundnorm zu Mess- und Berechnungsverfahren der Exposition von Personen in elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldern (0 Hz bis 300 GHz)“) sowie die OVE EN 62232:2019 11 01 („Bestimmung der HF-Feldstärke, der Leistungsdichte und der spezifischen Absorptionsrate (SAR) in der Nachbarschaft von Funkkommunikations-Basisstationen zur Ermittlung der menschlichen Exposition“) die zur Verwendung in schnurlosen Telekommunikationsnetzen vorgesehen sind, bei ihrer Inbetriebnahme mit den Basisgrenzwerten oder den Referenzwerten bezüglich der Exposition der Allgemeinbevölkerung gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern) sowie OVE EN 50401/A1:2019 07 15 („Produktnorm zum Nachweis der Übereinstimmung von Einrichtungen für Basisstationen bei ihrer Inbetriebnahme mit Grenzwerten für die Exposition von Personen gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (110 MHz bis 100 GHz)“).

Messarten

Zu unterscheiden ist grob weitere zwischen breitbandigen und frequenzselektiven Messungen. Breitbandige Messungen geben nur einen Überblick über die gesamten Immissionen (also z.B. Radio, Fernsehen, Mobilfunk, etc.) in einem Ergebniswert mit beschränkter Aussagekraft. Zur Bestimmung der Immissionen eines einzelnen Funkdienstes (z.B. GSM) ist es notwendig, eine aufwändigere frequenzselektive Messung durchzuführen. Um valide und vergleichbare Messergebnisse zu erhalten, die mit den in Österreich geltenden Grenzwerten vergleichbar sind, ist es notwendig, sich an ein akkreditiertes Institut zu wenden, welches auch über das entsprechende Know-how und Equipment für die Messungen von Funkimmissionen verfügt. Natürlich führen auch Österreichs Mobilfunkbetreiber Messungen nach den anerkannten, oben beschriebenen Standards durch.

Vorsicht vor nicht-normgerechten Messungen

Vorsicht ist in jedem Fall geboten, wenn Messungen angeboten werden, die nicht diesen Regelwerken folgen oder in deren schriftlichen Messberichten nicht darauf Bezug genommen wird. Häufig werden solche nicht normgerechten Messungen zum Zweck des Verkaufs von „Abschirmmaßnahmen“ durchgeführt. In den meisten Fällen werden dubiose Grenzwertsysteme zur Untermauerung herangezogen. Auch sind die Messinstrumente in den meisten Fällen für das Messen von Mobilfunkfeldern ungeeignet oder es wird eine Messmethode angewendet, die die Eigenschaften der Signale von modernen Mobilfunkgenerationen nicht korrekt erfassen können. Leider werden solche Praktiken vereinzelt auch bei sogenannten „Baubiologen“ beobachtet.

Zunehmend mehren sich auch Fälle, in denen gutgläubige Privatpersonen billige Messgeräte anschaffen und damit „Messungen“ durchführen. Die Ergebnisse geben selten die tatsächliche Immissionslage wieder und sorgen so meist für Verwirrung und Verängstigung. Nicht umsonst braucht es ausgebildete Fachleute und entsprechende Messverfahren für eine korrekte Erfassung und Bewertung der Messergebisse.

Wer Wert auf eine unabhängige Messung legt, kann sich an diese akkreditierten Messinstitute bzw. zertifizierte Sachverständige wenden:

TÜV Österreich

Kontakt: Ing. Wilhelm Seier

Tel.: +43 (1) 61091-0

TÜV Österreich

Deutschstraße 10

A-1230 Wien

Web: http://www.tuev.or.at

Mail: office@tuev.or.at

ARC Seibersdorf research GmbH – Information Technologies

Kontakt: DI Gernot Schmid

Tel.: +43 0 50550-2810

Fax: +43 (0) 50550-2813

ARC Seibersdorf research GmbH

2444 Seibersdorf

Web: http://www.smart-systems.at/itm

Ziviltechnikerbüro Dr. Andreas Hasenzagl

http://www.zt-hasenzagl.com/zt/index.php

Schreibe einen Kommentar