Die „BioInitiative Working Group“ ist eine Gruppe von mobilfunkkritischen Wissenschaftlern aus Europa und den USA, die in den Jahren 2007 und 2012 jeweils einen „Report“ herausgaben.
Im Gegensatz zu anderen Gremien verlangt die Bioinitiative nicht nur einen Schutz vor nachgewiesenen gesundheitsrelevanten Wirkungen, sondern vor allen möglichen oder vermuteten biologischen Wirkungen. Für Wirkungen, die NICHT nachgewiesen sind und meist nur auf einzelnen und nicht reproduzierten Hinweisen beruhen, sind Wirkschwellen jedoch üblicherweise unbekannt. Daher fordert die Bioinitiative vorsorgliche niedrige Grenzwerte, obwohl die wissenschaftliche Begründung dafür fehlt.
Die Berichte weisen viele kritikwürdige Punkte auf (siehe auch https://en.wikipedia.org/wiki/Bioinitiative_Report):
- Die Berichte sind eine Zusammenstellung von Meinungen und Interpretationen einzelner Personen, die auf einer einseitige Auswahl der Literatur basieren.
- Die Berichte enthalten keine neuen Erkenntnisse und basieren auf dem bestehenden Literaturstock. Lediglich die Datenbasis wissenschaftlicher Studien wird gänzlich neu interpretiert. Diese Daten wurden jedoch bei der Festlegung der derzeit geltenden Grenzwerte bereits berücksichtigt.
- Das Bundesamt für Strahlenschutz in Deutschland (BfS) attestierte den BioInitiative Reports klare wissenschaftliche Schwächen. Insbesondere werden Vermischungen der gesundheitlichen Wirkungen von niederfrequenten und hochfrequenten Feldern vorgenommen, die fachlich nicht zulässig sind.
- In einem Kommentar des EMF-Net (EU Programm, das die Evaluierung wissenschaftlicher Untersuchungsergebnisse über Wirkungen elektromagnetischer Felder auf den Menschen zur Aufgabe hat) wird der Bioinitiative Report als nicht ausgeglichen in seiner Beurteilung bewertet. So wurden Kommentare und Fakten vermischt.
- Es ist festzuhalten, dass für die Berichte einzelne Beiträge gesammelt wurden, die jeweils die Einzelmeinung des/der Autoren wiedergeben. Besonders die Umweltaktivistin und Unternehmerin aus dem EMF-Abschirmbereich Cindy Sage war bei den Schlussfolgerungen der Reports federführend.
- Sowohl Zusammenfassung als auch Schlussfolgerung der Bioiniative Reports sind einseitig und tendenziös. Sie geben darüber hinaus nicht immer die Meinung aller Autoren wieder, sondern lediglich die Sichtweise der Verfasser des jeweiligen Abschnitts.
- Sie folgen nicht immer dem Stand wissenschaftlicher Beurteilungskriterien und stimmen auch nicht mit den Schlussfolgerungen anderer anerkannter internationaler Institutionen (z.B.: EU, WHO/IARC, etc.) überein.