FMK: UMTS-Einstellung bringt Vorteile für Umwelt, Netzstabilität und Sicherheit

FMK: UMTS-Einstellung bringt Vorteile für Umwelt, Netzstabilität und Sicherheit

5G verbraucht um 96% weniger Energie als UMTS / Selbst 25 Jahre alte Tastenhandys werden weiter funktionieren wie gewohnt /

Bis Ende 2024 wird von den drei österreichischen Mobilfunknetzbetreibern an der Ab- und Umschaltung des ersten, in die Jahre gekommen Mobilfunkstandards UMTS für mobiles Breitband – heute besser bekannt als 3G – zugunsten des leistungsfähigen 5G-Systems gearbeitet.

Das 2002 eingeführte 3G-System ermöglichte damals realistische Datengeschwindigkeiten von etwa 10 bis 15 MBit/s und war damit das erste System, das in der Endausbaustufe eine flächendeckende, mobile Breitbandversorgung Österreichs ermöglichte. Mit diesem System trat das Smartphone seinen Siegeszug an und löste sukzessive das Tastenhandy ab.

Alles bleibt beim Neuen – kaum jemand wird die Umschaltung bemerken.

Für die allermeisten Mobilfunknutzer wird sich durch die Um- und Abschaltung nichts ändern, denn die letzten Smartphones, die nicht zumindest über ein 4G-Modul verfügen, sind heute mindestens 10 Jahre alt, meist jedoch deutlich älter. Die Anzahl sehr alter Smartphones die noch in Verwendung sind, wird auf weniger als 2 % geschätzt.

Aber auch NutzerInnen solcher Geräte werden kaum etwas von der Abschaltung mitbekommen, denn diese Smartphones unterstützen keine aktuellen Apps mehr. So ist beispielsweise die beliebteste Chat-App „WhatsApp“ auf Geräten, die älter als etwa 8 Jahre sind, nicht verfügbar.

Da 2G – also das GSM-Basisnetz für das klassische mobile Telefonieren – auch in Zukunft weiterläuft, funktionieren diese Geräte nach wie vor zum Telefonieren und zum Versenden von SMS.

Auch 2G-Tastenhandys von vor fast 30 Jahren können weiter genutzt werden

Das FMK hat in einem Aufsehen erregenden österreichweiten Wettbewerb erst letztes Jahr nach dem ältesten Handy, das noch in täglicher Verwendung ist, gesucht. Platz 1 ging an ein Ericsson GH 198, das 1993 auf den Markt kam und seit 1995 bis heute ununterbrochen genutzt wird und auch in Zukunft genutzt werden kann. Gleiches gilt auch für SIM-Karten, die deutlich älter als etwa 10 Jahre sind.

Mehr Kapazität bei gleichem Frequenzbedarf

Die Umstellung erfolgt aus mehreren Gründen. An erster Stelle steht die notwendige Kapazitätserweiterung der Netze für mobiles Internet.

Die Effizienz der heute noch in Betrieb befindlichen 3G-Systeme ist im Vergleich zu den neuen Mobilfunkgenerationen 4G und 5G ausgesprochen gering, sie blockieren aber wichtige Frequenzbänder, die in Zukunft für 5G genutzt werden.

Mit 5G erhöhte Sicherheitsstandards

Ein weiterer Grund für die Abschaltung von 3G ist, dass dieses System trotz zahlreicher Updates in den vergangenen 20 Jahren in Zukunft nicht mehr über die notwendigen Sicherheitsstandards verfügen wird. Damit kann ein sicherer Betrieb von Smartphones im 3G-Modus nicht mehr garantiert werden.

Ökologisch und ökonomisch sinnvoll: 5G bringt 96% Stromeinsparung gegenüber 3G

Mit der Einführung von zuerst GSM/2G und ab 2002 von UMTS/3G konnte der Energieverbrauch von Mobilfunknetzen gegenüber den analogen Netzen pro Einheit signifikant reduziert werden.

Dennoch, ein 3G-System verbraucht ein Vielfaches der Energie für die Übertragung von Daten wie ein 5G System.

Die österreichischen Mobilfunknetze stellen eine der besten IKT-Infrastrukturen Europas sicher und verbrauchen etwa 0,85 % des gesamten Strombedarfs in Österreich von rund 70.300 GWh (Quelle: e-control, Stand 2022),

Energieeffizienz ist bei steigendem Datenkonsum von höchster Bedeutung

UMTS/3G verbraucht – je nach Systemtechnik – etwa 1000 bis 3000 Kilowattstunden Strom pro übertragenem Terabyte.

5G-Systeme sparen mit etwa 50 Kilowattstunden im Schnitt über 96 % des Stromverbrauchs ein.

Obwohl das Einsparungspotenzial enorm ist, wird sich der Energieverbrauch der Mobilfunknetze wegen der ständig steigenden, mobil übertragenen Datenmengen nicht in diesem Maß reduzieren. Aber gerade deshalb ist es umso wichtiger, Frequenzbänder, die heute noch für 3G genutzt werden, rasch für 5G frei zu machen.

Das Voranschreiten des 5G-Ausbaus und die bevorstehende Abschaltung von 3G-Systemen und Umschaltung auf 5G bedeutet daher nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch einen Beitrag auf dem Weg zu mehr Unabhängigkeit von Energielieferanten.

Q&A:

Wann läuft UMTS/3G aus?

Die Mobilfunknetzbetreiber schalten UMTS/3G von Region zu Region sukzessive ab. Bis Ende 2024 steht damit UMTS/3G nicht mehr flächendeckend zur Verfügung.

Kann man dann noch mit einem alten Handy oder Smartphone telefonieren und SMS versenden?

Ja, denn zum Telefonieren und SMS-Versenden benötigt man eine GSM/2G-Verbindung. Das GSM/2G-Netz bleibt auch in Zukunft auf Sendung.

Wer ist der UMTS/3G Abschaltung betroffen?

Tatsächlich sind nur noch wenige NutzerInnen von der Abschaltung betroffen: Alle, deren Smartphone älter als etwa 10 Jahre ist. Allerdings funktionieren diese Smartphones auch heute nur noch eingeschränkt, denn die beliebtesten Apps wie beispielsweise WhatsApp werden auf diesen Geräten längst nicht mehr unterstützt.

NutzerInnen von „Tasten-Handys“ sind nicht betroffen, da diese Geräte meist ausschließlich mit GSM/2G funktionieren und das GSM/2G-Netz weiter eingeschaltet bleibt.

Warum wird das UMTS/3G Netz abgeschaltet?

Mit einer Betriebsdauer von inzwischen 20 Jahren ist das UMTS/3G Netz sowohl betreffend Datengeschwindigkeit als auch betreffend Energieverbrauch nicht mehr zeitgemäß. Mit der Abschaltung können die frei werdenden Frequenzbänder nun effizienter und umweltfreundlicher genutzt werden.

Muss man sich jetzt ein neues Handy oder Smartphone kaufen?

Das kommt darauf an: Wer ein altes Tasten-Handy nutzt und damit sein Auslangen findet, kann und soll das Gerät auch weiter verwenden – das dazu notwendige GSM/2G-Netz wird auch in Zukunft funktionieren.

Wer allerdings ein sehr altes Smartphone besitzt, wird gemerkt haben, dass schon jetzt einige Apps nicht mehr funktionieren. Wer in Zukunft Apps nutzen möchte, sollte auf ein neues Smartphone umsteigen. Alle Mobilfunknetzbetreiber bieten erstklassige Smartphones im Paket mit günstigen Tarifen an.

Rückfragehinweis:

Gregor Wagner

Pressesprecher

Forum Mobilkommunikation – FMK
Mariahilfer Straße 37-39, A-1060 Wien

Mobil: +43 664 619 25 12

Fix: +43 1 588 39 15

Fax: +43 1 586 69 71
E-Mail: wagner@fmk.at

Website: www.fmk.at