WIEVIEL INFRASTRUKTUR BRAUCHEN DIE MOBILFUNKNETZE IN ÖSTERREICH?

Wegen der geringen Sendeleistungen, die im Mobilfunk verwendet werden, braucht das Handy für eine gute Sende- und Empfangsqualität eine Mobilfunkstation in seiner Nähe. Deshalb ist – anders als beim Rundfunk – für die Zweiwegkommunikation zwischen Mobiltelefon und Sendeanlage via elektromagnetischer Felder ein relativ engmaschiges Netz von Mobilfunkanlagen notwendig. Das funktioniert ähnlich wie bei Straßenlaternen, die in kurzen Abständen stehen müssen, um eine Straße vollständig auszuleuchten.

Aufgrund dieser technischen Gegebenheiten, aber auch der geographischen Rahmenbedingungen in Österreich ist der Aufbau eines flächendeckenden Mobilfunknetzes ein kompliziertes und teures Infrastrukturprojekt. Insgesamt gibt es heute in Österreich rund 20.000 Mobilfunkstationen auf Dächern, Mobilfunkmasten und Fremdmasten. Rund 50% dieser Stationen befinden sich auf gemeinsam genutzter Infrastruktur, siehe hierzu Mobilfunkstationen in Österreich.

Netze im Wandel – Ausbau auf Bestand

Ein Mobilfunknetz ist kein statisches Gebilde, das einmal errichtet wird. Ein Mobilfunknetz unterliegt einem stetigen Wandel durch sich ändernde Kundenanforderungen, neue Anwendungen, modernere Mobilfunkgenerationen wie LTE oder 5G, Errichtung neuer Siedlungen oder auch Abriss bestehender Infrastruktur, auf der Sendeanlagen untergebracht sind.

Die Mobilfunknetze Österreichs sind nach fast 30 Jahren sehr gut ausgebaut und die österreichische Bevölkerung ist fast flächendeckend versorgt. Nur in Einzelfällen werden bei steigender Kundennachfrage oder anderen Gründen Standorte zusätzlich errichtet. Die österreichischen Mobilfunkbetreiber sind nicht zuletzt aus ökonomischen Gründen bemüht, wo immer machbar bestehende Sendeanlagen für einen weiteren Ausbau zu nutzen.

Der derzeit laufende 5G-Ausbau etwa wird hauptsächlich auf bestehenden Sendeanlagen umgesetzt. Der Frequenzbereich 3.5 GHz ist nur wenig höher als die bisherig für LTE genutzten Frequenzbereiche, weiters steht eine neue Antennentechnologie zur Verfügung. Dies macht es möglich, die bestehenden Netzraster zu nutzen. Erst bei viel höheren Frequenzen müssen die Abstände von Sendeanlagen verringert werden; ein Einsatz dieser Frequenzbereiche ist derzeit aber noch nicht absehbar.

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