In einer Pressekonferenz der RTR hat Geschäftsführer Georg Serentschy am Montag nochmals seine Sicht erläutert, wie die jüngste Multiband-Auktion für Mobilfunk-Frequenzen in Österreich verlaufen ist. Für das Forum Mobilkommunikation (FMK) belegen diese Erläuterungen in entscheidenden Punkten „eine verzerrte Wahrnehmung“ des Regulators.
Da aber das Auktionsergebnis das höchste Ergebnis in Europa einfuhr, meint das FMK, dass das Auktionsdesign als solches fehlerhaft gewesen sein muss.
Serentschys verglich das österreichische Ergebnis mit anderen Ländern, in denen das Auktionsdesign ähnlich war, ohne allerdings zu erwähnen, dass in Österreich nicht nur die Digitale Dividende, sondern damit auch 50% des gesamten Spektrums versteigert wurden.
Dennoch reagierte die Behörde sehr spät auf das preisaggressive Verhalten der Betreiber; so wurde erst ab einem Ergebnis von EUR 1,5 Mrd. die Gesamtnachfrage bekannt gegeben.
Es wäre naiv zu glauben, die Dynamik, welche bis zur Runde 39 entstanden ist, durch Transparenz in den Griff zu bekommen – dass keine Kollusion vorliegt, hätte die TKK schon ab Runde 10 erkennen müssen!
Das bedeutet, dass die enorme Preissteigerung direkt auf die Intransparenz der Auktion zurückzuführen ist.
Mit anderen Worten: Das Design in der verdeckten Phase der Auktion förderte das Verhalten der Betreiber. Denn für die Mobilfunkprovider ging es bei den Frequenzauktionen nicht nur um die Frequenzen, sondern schlichtweg um den Fortbestand der Unternehmen.