– Markt- und Verkehrsdaten
- Gesprächsminuten auf sehr hohem Niveau gegenüber Vor-Corona-Zeit
- Neuer Rekord: Über 4 Milliarden GB mobiles Datenvolumen
- Umsatz aus Mobilfunk steigt moderat von EUR 3.290 Mrd. auf EUR 3.375 Mrd.
– 5G-Ausbau
- Zügiger Ausbau: technische 5G-Abdeckung schon 90 %
- Die Hälfte aller Mobilfunk-Standorte mit 5G-Systemen ausgebaut
– Österreichs Digitalisierung im Alltag der Menschen
- 9 von 10 führen Bankgeschäfte vorwiegend digital
- Mehr als die Hälfte erledigen Amtswege nur noch digital
– Mobilfunk-Nutzung im Wandel
- Online-Banking auf dem Smartphone auf dem Vormarsch
- Nutzung der Videotelefonie und Fernsehen haben sich verdoppelt
Volker Libovsky, Präsident des FMK und CTIO von Magenta Telekom und Margit Kropik, Geschäftsführerin des FMK berichteten über das vergangene Jahr 2022 und über aktuelle Themen im Mobilfunksektor.
Markt- und Verkehrsdaten der österreichischen Mobilfunkindustrie 2022
Über 24 Mio. SIM-Karten in Umlauf
Zum Stichtag 31.12.2023 befanden sich in Österreich 24,03 Mio. aktive SIM-Karten im Umlauf. Das bedeutet, dass die Anzahl der SIM-Karten gegenüber dem Vorjahr um etwa 3,2 Mio Karten gestiegen ist. Das hat einerseits mit der wachsenden Anzahl an M2M-Karten -, andererseits auch mit der stetig steigenden Anzahl an SIM-Karten in Tablets und Laptops zu tun.
Mobil übertragenen Gesprächsminuten nach Corona-Jahren wieder zurückgegangen
Der Trend zu mehr Home-Office spiegelt sich dennoch in den Gesprächsminuten wider:
Während im „Jahr der Lockdowns“ ein einsamer Rekord von 29,1 Mrd. Minuten mobilem Telefonieren erreicht wurde, ging dieser Wert in den letzten beiden Jahren wieder zurück.
Dennoch bedeuten die 23,7 Mrd. Gesprächsminuten im Jahr 2022 ein Plus von 1,4 Mrd. gegenüber der „Vor-Corona-Zeit“. Die Gründe dafür sind mehr Home-Office und der Tatsache, dass der Festnetz-Telefonanschluss im privaten Bereich keine Rolle mehr spielt.
Erstmals über 4 Mrd. GB Daten via Mobilfunk
Das via Mobilfunknetze übertragene Datenvolumen betrug 2022 4,061 Mrd. GB. Vor 10 Jahren, kurz vor der Einführung von LTE, betrug das Datenvolumen nur etwa ein Fünfzigstel. Dass der Datenzuwachs gegenüber 2021 nicht mehr so deutlich ausgefallen ist, wie in den Jahren davor (2021 wurden insgesamt 3,8 Mrd. GB daten mobil übertragen), liegt vor allem daran, dass die MobilfunknutzerInnen „Mitnahmeeffekte“ aus den Corona-Jahren 2020 und 2021 vorab „realisiert“ haben. Zusätzlich ist eine breite, technische Akzeptanz von 5G dort zu bemerken, wo der Ausbau schon fast abgeschlossen ist.
Gesamtumsatz aus Mobilfunk steigt nur leicht auf EUR 3,375
2022 verzeichneten die Mobilfunknetzbetreiber einen Gesamtumsatz von EUR 3,375 Mrd. Damit sind die Umsätze nur marginal gestiegen (2021: EUR 3,290 Mrd.). Im Gegensatz zu vielen Sektoren haben sich die sowieso schon sehr moderaten Mobilfunktarife als Inflationsbremse ausgewirkt. Dennoch wurden 2022 gesamt EUR 881 Mio. in den Netzausbau investiert. Das gemeinsame Investitionsvolumen bis zum Vollausbau der 5G-Netze wird rund EUR 3 Mrd. betragen.
Schneller 5G-Ausbau: 90 % mit 5G versorgt
Mit insgesamt rund 18.500 Mobilfunkanlagen verfügt Österreich über eine nahezu flächendeckende Mobilfunkversorgung. Mehr als 9.000 dieser Anlagen sind inzwischen schon mit 5G-Systemen ausgestattet. Damit stiegt der Anteil aller Österreicherinnen und Österreicher, der über zumindest einen Netzbetreiber mit 5G-Mobilfunk versorgt ist, von 67 % im Jahr 2021 auf 90 % 2022.
Laut der Ausbauverpflichtung, die mit dem Kauf der Mobilfunkfrequenzen verknüpft ist, müssen bis Ende 2025 mindestens 93 % der Bevölkerung und 98 % aller Hauptverkehrswege mit mobilem Internet mit einer Download-Geschwindigkeit von mindestens 30 Mbit/s versorgt sein.
Davon profitieren auch über 1700 österreichische Katastralgemeinden, die heute noch über gar keine – oder zumindest keine mobile – Breitbandanbindung ans Internet verfügen.
Österreicherinnen und Österreicher digitalisieren immer mehr Tätigkeiten
Die MAKAM-Umfrage im Auftrag des FMK ergab bemerkenswerte Ergebnisse:
84 % der ÖsterreicherInnen führen Bankgeschäfte vorwiegend digital, also auf Handy, Tablet und PC durch.
55 % kaufen Güter des nicht täglichen Bedarfs wie beispielsweise Kleidung oder Möbel digital ein.
Auch Amtswege werden inzwischen von mehr als der Hälfte digital erledigt: 52 % (davon aber eher Männer als Frauen) geben das an.
Dass sich das Lesen von Zeitungen und Zeitschriften ebenfalls bei knapp der Hälfte durchgesetzt (47 %) hat, ist wenig überraschend, bemerkenswert ist jedoch die Tatsache, dass inzwischen 41 % auch TV- und Radioprogramme überwiegend via Handy, Tablet oder Computer konsumieren.
Österreich steht der Digitalisierung grundsätzlich sehr positiv gegenüber
Vor allem für die Entwicklung von Industrie und Wirtschaft (71 %), Gesundheitswesen (63 %), Bildung (60 %) und für den Arbeitsmarkt (57 %) sind sich die Österreicher darüber einig, dass die Digitalisierung positive Effekte hat und haben wird. 39 % beurteilen die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesellschaft positiv. 35 % befürchten negative Auswirkungen.
Mobilfunknutzung in der Schule
Dies spiegelt sich auch in der allgemeinen Stimmung gegenüber der Mobilfunknutzung in Schulen. Denn nur 12 % – und da vor allem die Jüngeren und Gebildeteren – befürworten eine verstärkte Einbeziehung von Smartphones und Tablets in den Unterricht. 60 % wollen die Nutzung nur in Pausen zulassen, 28 % plädieren noch immer für ein generelles Handyverbot in Schulen.
Das ist insofern problematisch, als dass noch immer Schülerinnen und Schüler vor allem mit den sozialen Medien alleine gelassen werden, statt die Probleme – so wie auch die Vorteile – in den Unterricht aufzunehmen, mit dem Ziel, die Medien- und Digitalaffinität junger Menschen zu fördern.
Mobilfunknutzung im Wandel
Das Forum Mobilkommunikation hat MAKAM 2017 mit einer umfassenden Mobilfunk-Umfrage zum Nutzungsverhalten der österreichischen Bevölkerung beauftragt und diese Studie Anfang des Jahres 2023 wiederholt. Gefragt wurde, welche Funktionen (neben dem Telefonieren) des Smartphones am häufigsten genutzt werden.
Wenig überraschend ist, dass Whatsapp, das Fotografieren und die Weckerfunktion noch immer on top stehen. Überraschender dabei ist, dass die schon 2017 sehr hohen Werte nochmals kräftig zulegen konnten:
So gaben 2017 66 % an, Messenger-Dienste am Smartphone zu nutzen, heute sind es 87 %, die explizit Whatsapp als beliebteste App/Nutzung überhaupt angeben.
Online-Banking-Apps auf dem Vormarsch / Ein Fünftel bezahlt auch mit dem Smartphone
Laut einer Studie aus dem Retail Banking Report 2017 nutzten damals immerhin schon 23 % der ÖsterreicherInnen Onlinebanking direkt auf dem Smartphone. Heute, so ergab die MAKAM-Studie, wird Online-Banking von 64 % der Österreicherinnen und Österreicher direkt mit dem Handy erledigt, wobei die höchste Affinität in der Altersgruppe der 30 – 49-Jährigen zu finden ist.
Interessant: Die Akzeptanz des bargeldlosen Bezahlens hält sich mit einem guten Fünftel der Befragten (21 %) noch zurück und wird auch eher von Personen mit höherem Bildungsstand genutzt.
Das Smartphone setzt sich als Navi durch
Mit der zunehmend lückenlosen Netzabdeckung hat sich das Smartphone auch als Navi durchgesetzt. Denn für die Datenübertragung von detaillierten Straßenkarten bedarf es einer guten, mobilen Internetverbindung. Auch nutzen die verschiedenen Navi-Apps nicht nur Satelliten, sondern auch Mobilfunkstationen zur Interpolierung des genauen Standortes. Inzwischen nutzen 61 % der Bevölkerung ausschließlich das Smartphone um ans Ziel zu kommen. 2017 waren das erst 44 %
Nutzung der Videotelefonie und Fernsehen haben sich verdoppelt
Selbst die Nutzung der Videotelefonie am Smartphone hat sich mehr als verdoppelt, was ebenfalls dem exzellenten Ausbau der Mobilfunknetze geschuldet ist: 2017 nutzen gerade mal 12 % dieses Feature, heute sind es immerhin schon 28 %.
Auch das Fernsehen auf dem Smartphone hat Aufwind. Während es 2017 mit gerade einmal 9 % noch keine große Bedeutung hatte, wollen heute schon 17 % der Nutzerinnen und Nutzer nicht mehr darauf verzichten. Lediglich das Musik- bzw. Radiohören war schon 2017 akzeptiert: damals gaben 36 % an, regelmäßig die Kopfhörer ans Smartphone anzuschließen, heute sind es 44 %.
Auswirkung der Pandemie: Telefoniert wird so gut wie nur noch mobil
Auf die Frage, womit in Österreich telefoniert wird, lassen die Antworten keinen Zweifel: Über 97 % geben an, hauptsächlich mobil zu telefonieren, wobei das Smartphone einen Anteil von 95 % daran hat. Nur noch 2 % geben an, eher das Festnetz für Telefonate zu nutzen.
Das FMK erklärt diese Entwicklung mit Effekten aus der Corona-Pandemie. Schon davor betrug der Anteil von Festnetztelefonanschlüssen in Haushalten deutlich weniger als 45 %, die Anzahl derer, die das Festnetz auch tatsächlich für das Telefonieren nutzten war nochmals deutlich geringer. Mit den ersten Lockdowns und der darauf folgenden Etablierung von Home-Office wurde das Mobiltelefon zum wichtigsten Instrument, berufliche und private Telefonate abzuwickeln. Dieser Trend hält bis heute an.
Hohe Erwartungshaltung an 5G
In der Bevölkerung herrscht zum größten Teil Zustimmung für den 5G-Ausbau der Mobilfunknetze. Eine vom FMK beauftragte MAKAM-Umfrage ergab, dass sich die Nutzerinnen und Nutzer von 5G eine noch schnellere (63 %), und stabilere (48 %) Mobilfunkverbindung erwarten.
Breitbandbüro bestätigt: Glasfaserförderung unabhängig von Mobilfunkausbau
Das FMK kann mit einem oft zitierten Missverständnis aufräumen: Denn 5G-Mobilfunk-Infrastruktur und Glasfaser-Infrastruktur schließen sich nicht aus, sondern ergänzen einander zu einem zukunftssicheren IKT-System.
Dem FMK liegt nach Anfrage dazu ein Schreiben des Breitbandbüros, datiert mit Februar 2022 vor.
Zitat: „Die Mobilfunkverfügbarkeit hat im Zusammenhang mit der Initiative Breitband Austria 2030 keinen Einfluss auf die Erstellung der Förderkarten im Rahmen zukünftiger Ausschreibungen.“
Das bedeutet konkret, dass wider aller kursierender Behauptungen die Förderung des Glasfaserausbaus unabhängig von der lokalen 5G-Versorgung ist.
Mehr Info zu 5G unter 5ginfo.at
Das Forum Mobilkommunikation stellt unter 5ginfo.at die wichtigsten Informationen rund um das Thema 5G-Mobilfunk zur Verfügung.
Dieses Infoportal bietet alle Infos zu den Themenkreisen Technik, Wissenschaft, Netzausbau und Personenschutz in leicht verständlicher Form.
Die Folien der Präsentation finden Sie hier:
Rückfragehinweis:
Gregor Wagner
Pressesprecher
Forum Mobilkommunikation – FMK
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Mobil: +43 664 619 25 12
Fix: +43 1 588 39 15
Fax: +43 1 586 69 71
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