Die wichtigsten Tipps zum Absetzen eines Notrufs / Über 4,2 Millionen Notrufe via Mobilfunknetze / 20.500 automatische Notfallmeldungen aus Fahrzeugen via 112
Zum Tag des Euro-Notrufs am Dienstag den 11. Februar, erinnert das Forum Mobilkommunikation an die europaweit gültige Notrufnummer 112. Der Euro-Notruf 112 ist Anlaufstelle für Notfälle in ganz Europa und sorgt für schnelle Hilfe in kritischen Situationen.
In Österreich werden Anrufe direkt an die nächste Polizeileitstelle weitergeleitet.
Bei Netzauslastung oder Unterversorgung: In Österreich Euro-Notruf 112 wählen
Selbst wenn das Heimnetz nicht verfügbar ist, können Notrufe über den Euro-Notruf 112 dann abgesetzt werden, wenn sich zumindest irgendein Netz in Reichweite befindet.
Das Mobiltelefon bucht sich dabei automatisch im nächsten verfügbaren Netz ein, die Verbindung wird priorisiert. Das bedeutet, dass dieser Notruf im Mobilfunknetz sinnbildlich „freigeschaufelt“ wird: Wenn notwendig wird eine andere, nicht priorisierte Verbindung verlangsamt oder abgebrochen.
Die wichtigsten Regeln zum Absetzen des Euro-Notrufs 112
Wer den Euro-Notruf 112 wählen muss, weil das eigene Netz nicht erreichbar ist, sollte folgende Punkte beachten:
Kann nicht auf Anhieb eine Verbindung hergestellt werden, versuchen Sie es in kurzen Zeitabständen immer wieder, wenn möglich ändern Sie dabei auch den Standort, denn manchmal reichen schon wenige Meter, um die Empfangssituation signifikant zu verändern.
Sobald die Verbindung erfolgreich aufgebaut ist, sollten Sie aus dem selben Grund Ihren Standort nicht mehr ändern.
Grundsätzlich gilt: Immer den richtigen Notruf wählen
Denn wer beispielsweis als ErsthelferIn die Rettung direkt unter 144 ruft, wird von erfahrenen SanitäterInnen schon am Telefon instruiert Erste Hilfe zu leisten, während die Rettungskräfte auf dem Weg zum Einsatzort sind. Dies wäre bei einem Anruf via den Euro-Notruf 112 nicht der Fall, da man da zur nächsten Polizeileitstelle verbunden wird.
Notrufnummern kostenfrei
Alle dreistelligen Notrufe sind kostenfrei und können auch mit Prepaid-Karten ohne Guthaben angerufen werden.
Diese Notrufnummern sollte man auswendig kennen, alle Nummern werden ohne Vorwahl gewählt:
- Feuerwehr 122
- Polizei 133
- Rettung 144
- Gehörlosennotruf 0800 / 133 133 als SMS
- Euro-Notruf 112
Über 4,2 Millionen Notrufe via Mobilfunknetze
Österreichweit wurden 2024 rund 4.236.000 Notrufe an Feuerwehr, Polizei, Rettung und Euro-Notruf mit einem Handy abgesetzt. Das sind täglich rund 14.000 Notrufe, die von den Mobilfunknetzen an die Leitstellen übermittelt wurden.
Stiller Notruf Dank automatisierter Kommunikation
Die App „DEC112“ ist sowohl auf Google Play als auch im App Store verfügbar und ermöglicht einen „stillen Notruf“, der nahezu unbemerkt ausgelöst werden kann. Dieser Dienst ist nicht nur für Gehörlose und hörbeeinträchtigte Personen gedacht, sondern auch für Situationen, in denen ein Aggressor nicht merken soll, dass die Polizei verständigt wird. Trauriges Anwendungsbeispiel ist beispielsweise häusliche Gewalt.
Die Kommunikation wird via DEC112 auf ein Minimum beschränkt, zusätzlich werden im Hintergrund automatisch wichtige Daten übertragen. Dazu gehören GPS-Standortinformationen, die Adresse der notrufenden Person sowie zusätzliche, in der App hinterlegte Informationen.
eCall: 20.500 automatische Notfallmeldungen aus Fahrzeugen via 112
Seit 2018 ist das eCall-System in allen neu zugelassenen Pkws standardmäßig integriert. Im Falle eines Unfalls setzt es automatisch einen Notruf über den Euro-Notruf 112 ab und stellt eine Verbindung zur nächsten Polizeileitstelle her.
In Österreich sind inzwischen über 1,6 Millionen Fahrzeuge mit eCall ausgestattet, was einem Viertel der Gesamtzahl aller zugelassenen Autos entspricht.
Via eCall wurden in Österreich 2024 gut 20.500 Notrufe abgesetzt. Die meisten davon – etwa 16.000 – wurden durch Unfallsensoren vollautomatisch ausgelöst, was vor allem dann zum lebensrettenden Momentum werden kann, wenn Unfallteilnehmer nicht in der Lage sind, den Notruf selbst zu wählen.
Diese Zahl wird mit der stetig wachsenden Anzahl an Fahrzeugen die mit eCall ausgestattet sind, weiter steigen.
Weitere wichtige Notrufnummern, die kostenfrei und ohne Guthaben angerufen werden können:
Gasgebrechen 128
Bergrettung 140
Ärztenotdienst 141
Telefonseelsorge 142
Rat auf Draht 147 Notruf für Kinder, Jugendliche und deren Bezugspersonen
Alle Notrufnummern und wichtige Hotlines sind hier online abrufbar: https://www.oesterreich.gv.at/themen/gesundheit_und_notfaelle/notrufnummern.html
Rückfragen:
Gregor Wagner
Pressesprecher
Forum Mobilkommunikation – FMK
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